Es begann im Dezember 2022, als wir voller Elan darüber nachdachten, wie wir unsere Kunden in diesem Jahr mit unserer grünen Initiative anstecken könnten. Wir wollten die Welt ein bisschen bunter machen und bedrohten Wildbienen mehr Nahrungsquellen bieten. Eine noble Idee, dachten wir, schließlich erfreut sich jeder an blühenden Pflanzen. Unsere Idee? Bienenfreundliche Blumensamen an unsere Kunden zu schicken. Klingt harmlos, oder? Aber wir hätten nie gedacht, dass diese Idee einen Polizeieinsatz auslösen könnte.

Doch fangen wir von vorne an:

Im Dezember ’22 hatten wir beschlossen, bienenfreundliche Blumensamen auszuwählen und sie unseren Kunden zu schicken, um die Umwelt ein Stückchen besser zu machen. Wir hatten die Idee schon in unserem Jahresrückblick 2022 angekündigt, als unser Vorsatz für das kommende Jahr. Die Samen wurden ausgesucht, die Kundenadressen aktualisiert, und Anfang April machten sich über 1.300 Päckchen mit Blumensamen auf den Weg zu Kunden in ganz Deutschland und darüber hinaus. Die Rückmeldungen kamen schnell, und die ersten Ergebnisse wurden uns in Form von Fotos zugeschickt. Wir haben sogar eine Collage aus diesen Bildern für diesen Blog erstellt. Dennis, der für diese Aktion verantwortlich war, säte selbst Samen aus, und seine Familie half mit vollem Einsatz. Das steckte auch Kollegen und Kunden an, und so fanden viele Blumensamen ihren Weg in Gärten und Blumenkästen. Der April und Mai waren perfekt für die Aussaat, denn es gab genug Regen, um die Samen keimen zu lassen, und es war warm genug, damit sie nachts nicht erfroren. Viele unserer Kunden beteiligten sich und konnten sich inzwischen an bunten Blüten und lebhaften Bienenbesuchen erfreuen.

Aber dann gab es einen Kunden, der den Briefumschlag mit unseren Samen in der Hand hielt und misstrauisch wurde. Der Umschlag sah nicht nach Geschäftspost aus, und der Name “OCS Spedition” sagte ihm nichts. Außerdem konnte man spüren, dass sich im Umschlag etwas befand, das dicker war als nur ein Blatt Papier. Man hatte ja oft genug in den Nachrichten gehört, dass harmlos aussehende Briefpost für biologische Anschläge verwendet wurde. War dies hier vielleicht der Fall? “Sicher ist sicher”, dachte der Kunde und brachte den Brief zu einem nahegelegenen Polizeirevier. Die Beamten vor Ort nahmen die Bedenken des Kunden äußerst ernst und brachten die verdächtige Post in ein Labor, wo der Inhalt sorgfältig überprüft wurde. Nach 14 Tagen kam schließlich die erlösende Nachricht: Es handelte sich bei dem Inhalt um völlig harmlose Blumensamen. Leider mussten die Samen dennoch vernichtet werden, da kein Verdacht auf eine Straftat vorlag und weitere Ermittlungen nicht erforderlich waren.

Als wir von dieser Geschichte erfuhren, konnten wir es zuerst kaum glauben und dachten, es müsse ein Scherz sein. Doch dann erkannten wir, dass man dieser skurrilen Situation auch etwas Positives abgewinnen konnte: Der Kunde weiß nun, dass seine Sicherheit an erster Stelle steht, und uns wird er so schnell nicht vergessen. Und wer weiß, vielleicht haben wir ja sogar versehentlich dazu beigetragen, das Bewusstsein für unerwartete Überraschungen im Posteingang zu schärfen.

 

Anmerkung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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