Paletten waren in den 1930er-Jahren eine wahre „Durchbruch“-Erfindung innerhalb der Logistik. Auf einmal wurde es möglich, auch im großen Format kompakte Sendungen zusammenzufassen und zu transportieren. Da Paletten schon immer als stabile Mehrwegverpackungen überall auf der Welt eingesetzt werden können, bietet sich ein Tausch bei der Be- und Entladung an. Doch so einfach, wie es klingt, ist dieser Tausch gar nicht.
Die Herausforderungen eines Palettentausches gehören bei der OCS Spedition zur täglichen Routine. Beispielsweise kam ein Kunde vor einiger Zeit mit einer „Paletten-Herausforderung“ auf uns zu. Für seine Kunden, bestehend aus großen Discountern und Handelsketten, waren größere Sendungen aus Polen und Tschechien nach Deutschland geplant. Die Anforderung dabei: Der Tausch der Paletten vor Ort. Grundsätzlich war dies bei handelsüblichen Europaletten nichts Neues, auch wenn es für die transportierende Spedition immer mit Risiken verbunden ist.
Nun bestand jedoch die Herausforderung darin, die Ware auf Düsseldorfer Paletten zu liefern. Der Lieferant kann das zwar gewährleisten, würde aber entweder die Paletten mit einem festen Preis an unseren Kunden weiterbelasten oder diese ganz normal im Tauschverfahren zurückverlangen. Ein unlösbares Problem?
Was sind Düsseldorfer Paletten?
Die als Düsseldorfer Palette bezeichnete Palette erfüllt sämtliche Ansprüche, die Handel und Industrie an eine Transportverpackung stellen. Der einzige Unterschied zur handelsüblichen Europalette: Sie ist kleiner, wirkt mit einem Maß von 80 x 60 cm jedoch auch deutlich handlicher. Ein weiterer Vorteil beim Handling im Lager: Die DD-Palette kann wie eine Europalette von sämtlichen Hubwagen und auch Gabelstaplern mit Normmaß nicht nur von zwei, sondern von vier Seiten bedient werden. Bei der Nutzung im direkten Austausch sind die Düsseldorfer Paletten ebenso noch kostengünstiger im Einsatz als Europaletten.
Die Herausforderungen beim Palettentausch
Jedoch hat die Möglichkeit zum Tauschen von Paletten nicht nur Vorteile. Wird nämlich nach der Entladung festgestellt, dass die angelieferten Paletten deutlich besser erhalten waren als die zur Abholung bestimmten, ist dies meist sehr ärgerlich. Zwar gibt es diverse Standards, die versuchen, diese unangenehmen Gespräche zu regeln – die Realität bestätigt aber immer wieder, dass ein vernünftiger Palettenzustand so gut wie immer von zu vielen unbeeinflussbaren Faktoren abhängig ist. Die Logistik lebt von der Schnelligkeit – und bei den logistischen Prozessen spielt die Bestandspflege an guten und tauschbaren Paletten leider eine untergeordnete Rolle, die Mehrkosten für Paletten in schlechter Qualität zahlt häufig der eingesetzte Spediteur. Die Seiten LKW-Recht haben zwar einige Regelungen veröffentlicht, die Einhaltung ist jedoch meist schwierig. Verschiedene Softwarelösungen versprechen jedoch schon eine einfache Abwicklung und Kostenersparnis, müssen sich aber noch in der Realität unter Beweis stellen.
Die Lösung für den Palettentausch
Selbstverständlich suchte das OCS Team nach der optimalen Lösung für das eingangs genannte Beispiel. Um dieses Geschäft für unseren Kunden möglich zu machen, war jedoch das bekannte „Denken über den Tellerrand hinaus“ gefragt. Die letztendliche Umsetzung erfolgte durch die Einrichtung und Pflege eines Tauschkontos, um die Paletten in größeren Chargen mit vollständig beladenen LKW zurück zu liefern. Die Palettenkonten konnten somit durch die Buchung im System festgehalten und regelmäßig abgeglichen werden, die Empfänger nach Erhalt der Ware die Düsseldorfer Paletten nach und nach tauschen.
Ein Paletten-Mehr im Umlauf
Doch damit kam schon in die nächste Herausforderung für die Disponenten. Das neue Format der DD-Paletten ließ sich nicht so simpel in die sonstigen Verladungen auf Europaletten integrieren. Und besonders da, wo es um jeden einzelnen Stell- oder Lagerplatz geht, ist auch auf Ladeflächen kein Raum über. Die Lösung: Die Nutzung eines Netzwerkes, bestehend aus verschiedenen Dienstleistern für Palettenhandling und kleinen Speditionslagern, die in unmittelbarer Nähe der Empfänger lagen. Die entladenen Paletten konnten somit ebenfalls im Palettenmanagement-System erfasst werden, so dass sowohl die Kunden als auch die Disposition von OCS immer einen unmittelbaren Überblick über die verschiedenen Bestände hatten.
Und die Paletten im Rücklauf?
Sobald die Bestände in einer Region zu einer kompletten Ladung konsolidiert werden konnten, wurde ein LKW zur Rücklieferung zum Lieferanten disponiert, um die Bestände dort wieder auszugleichen. Der Vorteil: Es konnte so sichergestellt werden, dass nur einwandfreie Tauschpaletten zurück zum Lieferanten gingen. Während der Lagerung wurden durch die Partner die Bestände geprüft und defekte Paletten repariert oder entsorgt. Für den Kunden hat sich so die Möglichkeit ergeben, die Anforderungen der Handelsunternehmen in Deutschland zu erfüllen und gleichzeitig die Kosten für das Palettenhandling auf ein Minimum zu reduzieren.
Profitieren Sie von der OCS Erfahrung!
Die Mitarbeiter der OCS Spedition kennen keine Probleme, nur die Lösung von Herausforderungen – durch unser starkes Netzwerk konnten wir so schon viele zusätzliche Serviceleistungen für unsere Kunden gewährleisten, die vor ähnlichen Herausforderungen standen. Sie sind interessiert an weiteren Informationen? Sprechen Sie uns gerne an!