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ein modernder Bahnhof, symbol für funktionierende Infrastruktur und Mobilität und ein Foto von Dennis Braun

Deutschland wieder nach vorne bringen – unsere Verantwortung als Unternehmer und Bürger

Ein Blick aus der Transportbranche – gerichtet an unsere Geschäftspartner.

Ich bin Unternehmer in der Transportbranche. Ich kenne die Straßen, die Brücken, die Häfen, die Knotenpunkte unseres Landes – und ich sehe jeden Tag, wie wichtig ein funktionierendes Fundament für Wirtschaft und Wohlstand ist. Genau deswegen mache ich mir Sorgen. Nicht aus Pessimismus, sondern weil ich den Zustand unseres Landes im täglichen Geschäft unmittelbar spüre.
Deutschland hat engagierte Menschen, hohe Kompetenz und gute Ausgangsbedingungen. Dennoch verlieren wir an Dynamik. Die Herausforderungen sind nicht abstrakt, sondern spürbar – direkt in unserem Arbeitsalltag.

Ein klarer Blick von außen

In deutschen Medien bekommt man oft nur ein weichgespültes Bild. Entweder erkennen sie die Realität nicht oder sie wollen sie nicht deutlich benennen. Im Ausland wird viel offener gesagt, was Sache ist: Deutschland läuft nicht mehr so, wie man es angesichts unserer wirtschaftlichen Vergangenheit erwarten könnte. Schweizer und österreichische Zeitungen sprechen es klar aus – wir fallen zurück, während andere zulegen.

Das zeigt sich nicht nur in Statistiken, sondern auch ganz konkret. In Bremen, meiner Heimatstadt, ist es sichtbar wie unter einem Brennglas: Keine der fünf Brücken über die Weser ist voll belastbar. Die A1‑Weserbrücke, eine der wichtigsten Nord‑Süd‑Achsen, ist seit Kurzem nur noch eingeschränkt nutzbar. Das Ergebnis: tägliche kilometerlange Staus. Für die Logistik bedeutet das Lieferverzögerungen, steigende Kosten, verärgerte Kunden und Vertragsprobleme. Das ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom für jahrelange Vernachlässigung – und sinnbildlich für das, was gerade im ganzen Land passiert.

Die Bremsfaktoren

Wir haben funktionierende Kraftwerke abgeschaltet, ohne sichere Alternativen zu haben – und damit die höchsten Strompreise Europas produziert. Wir lassen Straßen, Brücken und Schienennetze verfallen, während der Verkehr zunimmt. Wir ersticken Unternehmen in Bürokratie und Formularen, statt Innovation zu fördern. Wir belasten Leistungsträger mit einer Steuerlast, die international abschreckend wirkt. Wir vernachlässigen unsere Schulen, während wir immer mehr gut ausgebildete Fachkräfte brauchen. Und wir lassen zu, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt schwindet, weil wir Integration nicht konsequent einfordern.

Das ist kein einzelnes Problem – das ist ein Bündel struktureller Defizite. So wie ein Unternehmen, das gleichzeitig Liquiditätsprobleme, einen veralteten Maschinenpark, fehlendes Personal und sinkende Qualität hat, nicht mit einer kosmetischen Korrektur zu retten ist, wird auch unser Land nicht mit einer isolierten Maßnahme wieder auf Kurs kommen.

Die Entscheidung: Jetzt steuern oder später kollidieren

Der „Weiter so“-Kurs ist keine stabile Option. Wer ihn geht, landet zwangsläufig beim späten Schock – dann, wenn der Druck so groß ist, dass er das System sprengt. Und wir alle wissen: Dann kommt die Kurskorrektur chaotisch, unkontrolliert und mit Folgen, die niemand von uns steuern kann.

Die einzige verantwortungsvolle Alternative ist, jetzt die Wende einzuleiten – bewusst, geordnet und umfassend. Das heißt: Steuern und Abgaben runter, Bürokratie abbauen, Energieversorgung sichern, Bildung neu ausrichten und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Jetzt handeln – für unser Geschäft und unser Land

Wir müssen jetzt handeln – nicht irgendwann. Wir brauchen spürbare Steuer‑ und Abgabensenkungen, damit Leistung in diesem Land wieder lohnt. Wir müssen die Bürokratie entschlacken – vor allem für den Mittelstand, der das Rückgrat unserer Wirtschaft bildet. Unsere Energieversorgung muss stabil sein, bevor wir alte Kapazitäten vom Netz nehmen. Die Bildung muss wieder Technik, Naturwissenschaften und Leistungsprinzip in den Mittelpunkt stellen. Wir brauchen echten gesellschaftlichen Zusammenhalt, was bedeutet, Integration klar einzufordern und zu fördern. Und wir müssen die politische Führung erneuern – mit Menschen, die Kompetenz und unternehmerisches Denken mitbringen, statt nur Parteikarrieren.

Das sind keine Wunschvorstellungen, sondern notwendige Voraussetzungen, damit Deutschland wieder Fahrt aufnimmt. Wir Unternehmer müssen hier gemeinsam Druck machen – laut, klar und unüberhörbar –, weil diese Probleme auch unser Geschäft gefährden.

Der Blick nach vorne – was möglich ist

Ich bin überzeugt: Wenn wir jetzt den richtigen Weg einschlagen, können wir das Ruder noch herumreißen. Wir haben das Potenzial, die Fähigkeiten und die Ressourcen, um Deutschland wieder in die Spitzengruppe der wirtschaftlich stärksten Länder zu bringen. Wir sollten uns auf die Chancen konzentrieren, die wir haben, statt auf die Gründe, warum etwas nicht klappen könnte. Jeder Tag, an dem wir mutige Schritte gehen, bringt uns dem Ziel näher, unseren Wohlstand zu sichern, unsere Infrastruktur zu erneuern und unser Land als attraktiven Wirtschaftsstandort zu stärken.

Packen wir es an – gemeinsam, entschlossen und mit dem klaren Blick nach vorn.

Hinweis: Dieser Beitrag richtet sich an unsere Geschäftspartner und alle, die Verantwortung tragen – in Unternehmen, Verwaltungen und Politik. Lassen Sie uns den Austausch suchen und gemeinsam Lösungen umsetzen.

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