Weihnachtsgeschichte aus der Santa Claus Logistik

Schon im November greifen viele Nutzer bekannter Verkaufsplattformen am Black Friday tief in die Tasche und schnappen sich viele großartige Angebote. Aber auch in der gesamten Vorweihnachtszeit boomt der Versandhandel. Besonders durch die schnelle und große Verfügbarkeit kommen recht schnell erheblich große Mengen an Warensendungen zusammen, die enorme Ansprüche an die Logistik stellen. OCS hat sich informiert.

Auch Last-Minute-Bestellangebote garantieren den Verbrauchern eine Lieferung der bestellten Artikel noch rechtzeitig vor Heiligabend. Just-in-Time war die letzten Jahrzehnten vor allem in der Industrie ein wichtiger Logistikfaktor, der sich nun anscheinend auch auf den privaten Bereich ausgeweitet hat. Statistiken zufolge sehen sich die Logistikdienstleister in diesem Jahr mit über 11 Millionen Paketsendungen konfrontiert, die verteilt werden wollen.

Online-Shopping wird immer beliebter

Dieser Umstand vor allem durch die gesteigerte Kauffreude im Internet geschuldet. Mittlerweile bestellen rund 16 Millionen Deutsche, das ist immerhin jeder fünfte, seine Weihnachtsgeschenke online. Die Shops bereiten sich schon im Herbst eindringlich auf den Umsatzanstieg vor. Denn die Kunden erwarten nicht nur passende Qualität, sondern vor allem eine pünktliche Lieferung – selbst wenn sie einen Tag zuvor erst die Weihnachtsbestellung aufgegeben haben. Für die Logistik heißt das vor allem, weitaus mehr Sendungen in der gleichen Zeit umzuschlagen.

Der Weihnachtsmann schwindelt doch!

Doch was genau bedeutet das für den Logistik-Weihnachtsmann? Die überlieferten Geschichten sind alles andere als realitätsnah: mit nur ein paar fliegenden Rentieren und einem Schlitten sind die Geschenke nicht wirklich in angemessener Zeit verteilt. Gehen wir einmal davon aus, dass die oben genannten 16 Millionen Bestellungen jeweils 1 Kilogramm wiegen und jedes Paket über die Abmessungen eines Kubikmeters verfügt (1 Meter breit, 1 Meter tief, 1 Meter hoch). Der Schlitten müsste also mindestens ein Volumen von 16 Millionen Kubikmetern aufweisen, die Tragfähigkeit rund 16.000 Tonnen betrogen. Wer den Schlitten zum Fliegen bekommt, sollte sich wohl in der Luftfahrtindustrie bewerben. Wow!

Morgen Kinder, wird’s was geben! Oder doch nicht?

Aber schon vor der Auslieferung der Geschenke fängt für den Weihnachtsmann der Stress an. Es leben in Deutschland rund 11.290.815 Kinder, die unter 14 Jahren alt sind. Schreibt jedes von ihnen dem Weihnachtsmann einen Wunschzettel, ist es die entsprechende Anzahl an Briefen. 11.290.815 Briefe zu lesen, würde den Weihnachtsmann 3.920,42 Tage aufhalten, wenn er jeden Wunschzettel eine halbe Minute in den Händen hält. Das sind knapp 10,74 Jahre, was wiederum bedeutet: Das Geschenk für den sechsjährigen Phillip würde bei ihm im schlechtesten Fall erst eintreffen, wenn er schon fast 17 Jahre alt ist. Und ob dann das Buch zum Ausmalen noch allzu viel Sinn macht?

Reale Logistikfakten zur Vorweihnachtszeit

Auch wenn man den Weihnachtsmann mit einem kleinen Zwinkern betrachtet, ist die Logistik doch in der Adventszeit doppelt gefordert. Selbstverständlich wirken sich die erhöhten Anzahlen an Bestellungen auf jeglichen Logistik-Chain-Bereich aus. Erhöhte Lagerkapazitäten, mehr Zustellungen, mehr Personal. Als Weihnachtgeschäft gelten die Monate November und Dezember, in denen im Einzelhandelsbereich beispielsweise etwa 15 Prozent des gesamten Jahresumsatzes generiert werden. Spielwarenhändler realisieren sogar fast 30 Prozent des gesamten Jahresumsatzes in der Vorweihnachtszeit, bei Buchhändlern sind es etwa 25 Prozent, ebenso wie beim Onlinehandel. Durch den Handelsverband Deutschland wird für das Weihnachtsgeschäft 2019 ein Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro vorhergesagt. Der Onlinehandel wächst mit einem Plus von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dabei am stärksten.

Pünktliche Lieferung wird erwartet   

Wie zuvor schon beschrieben, gilt in der Weihnachtszeit auch im privaten Bereich „Just in Time“. Niemand möchte am heiligen Abend traurige Augen unter dem Weihnachtsbaum sehen, nur weil die Logistik es nicht schaffte, rechtzeitig zuzustellen. Das gestiegene Sendungsvolumen beschert der Logistikbranche tausende von kurzfristigen Einstellungen. Ohne die zusätzlichen Helferlein wäre das Weihnachtsgeschäft nicht zu schaffen. Beispielsweise beschäftigen die Zustellerunternehmen der Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP) knapp 25.000 zusätzliche Fahrer, Internet-Riese Amazon stellt in seinen Logistikzentren zusätzlich zu seinen etwa 12.000 Festangestellten noch 13.000 Saisonarbeitskräfte ein. Doch nicht nur mehr Personal, auch zusätzliche Fahrzeuge werden für die Abfertigung benötigt. Zudem ist eine optimierte Routenführung ein wichtiger Grundbaustein, um alle Abladestellen pünktlich beliefern zu können.

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