Zwei Hersteller von Abbiegeassistenzsystemen wollen das Abbiegen in Deutschland sicherer machen.
Luis Technology und Wüllhorst Fahrzeugbau haben ihre neuen Systeme dieses Jahr erfolgreich vorgestellt.
Und sie stoßen auf furchtbaren Boden, denn ab 2022 sollen Abbiegeassistenten in Deutschland bereits für Busse und LKW verpflichtend sein. Dadurch sollen die häufig tödlichen Abbiegeunfälle mit Fußgängern und Radfahrern minimiert werden.
Politiker sprechen von einer ähnlich großen Wirkung, wie nach der Einführung der ersten Sicherheitsgurte.
Alles im Rahmen der „Vision Null“, nach der die EU sich vornimmt, bis zum Jahr 2050 die Verkehrstoten und -verletzten auf Null zu reduzieren.
Aber nicht nur für die Verkehrssicherheit, sondern auch für die Logistik sind diese Systeme relevant.
Warum wir diese Entwicklung begrüßen und was das für Sie bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Neue Assistenzsysteme für weniger Verkehrsunfälle
2017 wurden rund
388.000 Personen durch Unfälle auf deutschen Straßen verletzt.
Rund 3200 Menschen kamen dabei ums Leben.
Bei diesen schweren Unfällen sind häufig LKWs und Busse beteiligt und insbesondere Kurven können durch den größeren toten Winkel schnell zur Falle werden.
Die EU und der Bund erhoffen sich durch die neuen Abbiegeassistenzsysteme nicht weniger als eine Revolution.
Im Rahmen der „Vision Null“, ist das Ziel bis 2050 die Verkehrstoten und -verletzten auf Null zu reduzieren.
Dazu sollen ab 2022 alle Neuwagen mit Spurhalteassistenten, einer intelligenten Geschwindigkeitsassistenz sowie ein erweitertes Notbremsassistenzsystem ausgestattet werden.
Die Abbiegesysteme sind ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Und das lässt sich der Bund einiges kosten.
5 Millionen pro Jahr für Abbiegeassistenzsysteme
Bundesminister Andreas Scheuer sagte kürzlich in einem Interview, dass Unfälle durch abbiegende LKW und Busse vermeidbare Dramen sind.
Da die EU aber erst ab 2024 einen verpflichtenden Einbau von Abbiegeassistenzsystemen in Betracht zieht, sieht er den Bund in der Pflicht früher Maßnahmen zu ergreifen.
Folgerichtig wurde mit der „Aktion Abbiegeassistent“ ein Förderprogramm des BMVI geschaffen, dass die Aus- und Nachrüstung mit Abbiegeassistenten voranbringen soll.
Dazu stellt der BMVI fünf Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
Seit dem 21. Januar 2019 können Anträge für das Förderprogramm gestellt werden.
Diese Aktion ist zunächst bis zum Ende des Jahres 2024 befristet.
Durch diese Maßnahmen erhofft sich der Bund die Verkehrssicherheit deutlich zu erhöhen und Abbiegeunfälle signifikant zu verringern.
Auch soll dadurch der Rad- und Fußverkehr attraktiver gemacht werden.
Aber nicht nur für die Verkehrssicherheit, sondern auch für die Logistik bieten die neuen Systeme große Chancen.
Gerade Gefahrentransporte oder empfindliche Ware erfordern ein äußerst sorgfältiges Vorgehen. Abbiegeassistenzsysteme erhöhen so die Sicherheit beim Transport und stellen sicher, dass die Ware auch in komplizierten Szenarien keinen Schaden nimmt.
Fazit
Der Bund ist fleißig und hat seit diesem Jahr ein millionenschweres Förderprogramm gestartet.
Doch auf EU-Ebene sind noch keine Regelungen in Sicht. Erst ab 2024 sollen Abbiegeassistenzsysteme verpflichtend werden.
Und solange in Brüssel keine neuen Gesetze zur Abbiegesicherheit beschlossen werden, sind die Maßnahmen auf freiwilliger Basis.
Als OCS-Spedition begrüßen wir die Einführung dieser neuen Systeme und die Bemühungen auf Bundesebene, die neuen Technologien schnellstmöglich zu verbreiten.
Wir achten darauf, dass unsere Fahrzeuge immer den höchsten technologischen Standards genügen und wir werden die neuen Systeme dort einsetzen, wo es möglich ist.